Villa Sarsteiner oder Kalmán-Villa
In Bad Ischl, wo sich der Schweizerhaus-Typus ganz besonders verbreitet hat, wurde 1897 die Villa Sarsteiner durch den ortsansässigen Maurermeister Michele Treu für den Hotelier Johann Sarsteiner errichtet. 1917 bezieht der Komponist Emmerich Kálmán (1882-1953) erstmals diese Villa und macht sie somit zu seinem Sommersitz. Obwohl er sie nie besessen hat, wird dieses Haus immer als "Kálmán-Villa" bezeichnet. Wichtig war Kálmán einen Zugang in die Operettenkreise in Ischl zu gewinnen, daher war auch die Nachbarschaft zum Schauspielerpaar Hansi Niese (eigentlich Johanna Jarno-Niese, 1875-1934) und Josef Jarno (1865-1932) hier von Bedeutung.
Die eingeschossige Villa mit ausgebauter Mansarde ist reich gegliedert durch Risalite, Erker, Holzbalkone und -veranden sowie einer turmartigen Ausbildung des Treppenhauses. Der Baustoff Holz wird hier wieder sehr großzügig eingesetzt und erzeugt eine malerische kleinteilige Fassadenstrukturierung. Die Villa Sarsteiner zeigt eine phantasievolle Variation des sogenannten „Schweizerhauses“. Sie wird auch als Prototyp des Ischler Sommerhauses angesehen.